Ein vierzehnjähriger Sohn und sein Vater brechen aus. Der Junge, Robbi, ist der Aufpasser, weil sein Vater manchmal in manische Phasen schlittert. Aktuell fürchtet der Vater nach einem Gespräch mit seiner Psychiaterin eine Einweisung ins Krankenhaus. Deshalb will er weg, natürlich mit seinem Sohn an der Hand. Nach Stationen in Deutschland und der Schweiz landen sie schließlich in einer Art Kommune in Frankreich. Dort fängt Robbi an, sich zu erinnern. Im Rückblick wird in zwanzig Kapiteln die pubertäre Entwicklung und die Beziehung zum Vater beschrieben, die letztlich zu einem guten Verhältnis von Vater und Sohn führt.
Dieses Buch ist mit einer jugendgerechten Sprache fein gesponnen, wie der dem Buch vorangestellte Satz beweist: »Wenn die Tramptour durch diese wahnsinnstollen Landschaften, wenn dieser Sommertrip die Belohnung für die vermasselten Jahre mit einem verrückten Vater sind, dann soll's okay sein.« Dieser Satz macht deutlich, wie sehr Robbi seinen Vater liebt. Das heißt nicht, dass er nicht auch mal Auszeiten braucht und sucht: »Nach der Waschaktion wollte ich unbedingt Oma anrufen. Dafür musste ich einen Grund finden, um aus der Wohnung rauszukommen. Ich schnappte mir einen Rucksack und rief: ›Papa, ich gehe mal kurz Brot und Margarine kaufen!‹.«
Sowohl der Sohn als auch der Vater brauchen in Krisensituationen Meditationsräume. Diese befinden sich innerhalb der gemeinsamen Wohnung wie auch draußen zwischen den Menschen. »Party im Kopf« enthält beide Aspekte der Meditation. Robbi beherrscht diese Technik, die Gabe der Vertiefung in das Geschehen in der Welt wie im Leben mit einem Vater, der anderes ist als andere. Deshalb kann er ihm helfen und ihm auch aus Liebe zur Seite stehen.
Der Autor Peter Mannsdorff zeigt Betroffenen, wie der Alltag in einer Familie mit einem psychisch erkrankten Elternteil aussehen kann. Auch aus diesem Grund empfehle ich dieses Buch. Es ist auch sehr gut geeignet für alle Jugendlichen, die wissen möchten, was eigentlich ver-rückt bedeutet. Hier und da musste ich bei diesem Buch lächeln, ja herzhaft lachen, weil auch der Autor Peter Mannsdorff trotz all seiner eigenen Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen lachen kann. Schließlich bedeutet sein Name: Der Fels!
Selajdin Gashi in Psychosoziale Umschau
Letzte Aktualisierung: 26.04.2024