Dieser Film des Medienprojekts will die Kinder psychisch- und suchtkranker Eltern ansprechen. Im Zentrum steht die alkoholkranke Mutter Cathrin mit ihren beiden Töchtern. Chiara, die Ältere der beiden, wurde zunächst depressiv und dann selbst drogenabhängig und haute von zu Hause ab. Über die Zeit auf der Straße erfahren wir nicht viel; letzten Endes landete sie in der psychiatrischen Klinik und scheint nun clean zu sein. Die jüngere Tochter Lioba betont die Unterstützung, die sie durch eine Schulpsychologin erhalten hat. Sie besucht gemeinsam mit ihrer inzwischen trockenen Mutter die AA-Gruppen. Zu Hause konfrontiert sie dann ihre Mutter mit den AA-Aussagen.
In weiteren Clips werden Jonas und Lexi vorgestellt. Der rappende Jonas fand nach qualvollen Jahren in einem Internat die Rettung. Lexi wirkt sympathisch und souverän; das familiäre Unheil kompensierte sie mit Selbstverletzungen; mit der Hilfe von Therapeuten und einem empathischen Partner scheint sie nun ihren Weg zu finden.
Vorgestellt wird das Angebot des Vereins »Nummer gegen Kummer« mit der Website »PAUSENTASTE«. Einen ausführlichen Einblick gibt es in die Angebote von »Lebensfarben«, einem Verein, der ein Kooperationsnetzwerk für psychisch- und suchtbelastete Familien aufgebaut hat. Es gibt Freizeitangebote, ein Tagesprogramm mit gemeinsamen Mahlzeiten, Jugendgruppen und ehrenamtliche Patinnen und Paten.
Vielleicht kann dieser optimistische Film mit seinen einfühlsamen Porträts Anregungen für die Ausbildung geben.
Ilse Eichenbrenner in Soziale Psychiatrie
Letzte Aktualisierung: 06.11.2024