"Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen (…), sondern lehre die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer", schlug Antoine de Saint-Exupéry vor. Manchmal tut es auch vielleicht auch ein Kanu, zumal wenn in einer Familie ein Elternteil psychisch erkrankt ist und auf dem weiten Meer "alle in einem Boot" sitzen.
Gemeinsam weiterkommen ist auch die Grundidee für ein modulares Konzept zur Prävention von psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen psychisch erkrankter Eltern. Inzwischen sind die betroffenen Kinder als Hochrisikogruppe erkannt und damit prädisponiert für präventive Maßnahmen.
KANU wurde gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bielefeld/Bethel durchgeführt und evaluiert. Dies bietet die Basis für ein praxiserprobtes und funktionierendes Konzept zur Stärkung der betroffenen Familien. In der Arbeitshilfe werden die vier Bausteine des Kanu-Angebotes vorgestellt:
Kanu kann in Familien mit Kindern im Alter von sechs bis 14 Jahren eingesetzt werden. Dabei liegt das Hauptanwendungsgebiet im ambulanten Bereich, wobei der modulare Charakter die Anwendung auch im Bereich der Jugend- und Familienhilfe befördert. Das Manual bietet dazu eine Fülle an sehr ausführlichen und strukturierten Vorlagen und Handlungsleitlinien für die praktische Arbeit mit den betroffenen Familien, die nach dem Baukastenprinzip funktionieren.
So können örtliche Gegebenheiten und finanzielle oder andere Rahmenbedingungen gut berücksichtigt werden, wenn eine Einrichtung sich mit dem Plan auseinandersetzt, ein Angebot für die Familien mit psychisch kranken Eltern zu implementieren. Alle Materialien für die praktische Präventionsarbeit sind als Download verfügbar.
Beate Lisofsky in Psychosoziale Umschau
Letzte Aktualisierung: 26.04.2024