Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie
Dachverband Gemeindepsychiatrie
Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen
Psychiatrie Verlag

Gegen die Angst!

Das Buch ist ein hilfreicher Ratgeber für Eltern und Erzieher, die Kindern helfen möchten, ihre Ängste zu überwinden. Es bietet praktische Tipps und Strategien, um Kindern dabei zu helfen, ihre Ängste zu verstehen und zu bewältigen.

Der Autor, Stefan Hetterich ist Diplom Psychologe und tiefenpsychologischer Kinder- und Jugendlichen Psycho-Therapeut, er spricht aus 17 Jahren Erfahrung aus der Erziehungsberatungsstelle und praktiziert seit 2011 in eigener Praxis. Sein Buch ist gut strukturiert und leicht verständlich geschrieben, so dass es für jeden zugänglich ist. Er gibt konstruktive Tipps für Eltern, wie sie mit den psychischen Krisen ihres Kindes umgehen können. Die Stärkung des Selbstwertes, des Selbstbewusstseins, steht an vorderster Stelle: »Du bist der Wichtigste Mensch für dein Kind. Mit dir und an dir kann dein Kind wachsen.«

Das Arbeitsbuch ist klar strukturiert, übersichtlich in die sechs Hauptthemen: eigener Hintergrund (nichts prägt uns so sehr, wie unsere eigene Lebensgeschichte), mögliche Gründe für die Angst, Halt haben, Halt geben, Fördern statt fordern und Befähigen gegliedert. Muster wie: »Jetzt stell dich nicht so an..., Du brauchst doch keine Angst zu haben..., Die anderen Kinder haben doch auch kein Problem damit« können mithilfe der Lektüre überwunden und durchbrochen werden.

Wir lesen eine Angstgeschichte und finden für massive Ängste verschiedenster Art kurzfristige Hilfen. Wir erfahren von der Inneren und Äußeren Realität und steigen in das Thema der subjektiven Wahrnehmung ein. Es ist wichtig zu erkennen, dass jeder durch seine eigene Kindheit geprägt wurde und notwendig zu lernen, diesen eigenen Hintergrund von der des Kindes zu trennen.

Um dem eigenen Kind helfen zu können, mit den Ängsten umzugehen, brauchen beide Elternteile einen unvoreingenommenen Blick auf die Äußere Realität des Kindes. Gibt es hier tatsächlich reale Gefahren, die sich in der Angst des Kindes abbilden? Oder hat das Kind möglicherweise die Angst entwickelt, weil es die Innere Realität der Eltern/eines Elternteils übernommen hat? Was sind mögliche Gründe für die Angst? Hat es Angst vor der eigenen Wut? Hetterich schreibt, dass er häufig erlebe, dass Kinder, Ängste erleben, weil sie sich nicht trauen, wütend zu werden, da sie fürchten, ihre eigene Aggressivität könnte in irgendeiner Form zerstörerisch werden. Dabei sind Wut und die Fähigkeit zur Selbstbehauptung etwas sehr Wichtiges im Leben.

Das Buch »Kinderängste überwinden« geht auf verschiedene Arten von Ängsten ein, die bei Kindern auftreten können, wie z.B. Trennungsangst, Angst vor Dunkelheit oder Angst vor bestimmten Tieren. Es bietet auch praktische Übungen und Techniken, die Eltern und Erzieher anwenden können, um Kindern dabei zu helfen, ihre Ängste zu überwinden. Darüber hinaus gibt das Buch Einblicke in die psychologischen Hintergründe von Ängsten bei Kindern und wie man diese besser verstehen kann.

In Bezug auf den therapeutischen Sinn des Buches kann gesagt werden, dass es für Eltern und Erzieher eine wertvolle Ressource darstellt, um Kindern bei der Bewältigung von Ängsten zu helfen. Es kann auch als Ergänzung zu einer professionellen Therapie dienen, indem es den Eltern und Erziehern Werkzeuge und Strategien an die Hand gibt, um die Arbeit des Therapeuten zu unterstützen. Insgesamt ist es eine hilfreiche und informative Ressource für alle, die sich um das Wohlergehen von Kindern kümmern.

Daniela Schmid in Psychosoziale Umschau

 

Letzte Aktualisierung: 26.04.2024