Das Festival ist vorbei, die Zelte werden abgebaut. Gwenda hat die Nacht mit einem unbekannten Typen verbracht, der jetzt die letzten Ravioli aus der Dose grapscht. In dem schönen gelben Campingbus von Gwendas Vater wollen sie nun nach Hause fahren. Der fremde Typ steigt natürlich ein, obwohl Theo erhebliche Bedenken hat. Tatsächlich klaut der Typ das Auto, als die drei Freunde sich bei einer Pinkelpause entfernen. Na prima. Sie gehen zu Fuß durch den Wald, sie trampen, jedoch provoziert Gwenda die Fahrerin, sodass sie wieder rausgeworfen werden. Ganz langsam wird Gwenda immer auffälliger. Nebenbei erfahren wir, dass Gwenda vor Kurzem in einer Klinik war und Theo und Lotte auf sie aufpassen sollen. Irgendwann schaffen sie es auf einen Polizeiabschnitt und können Gwendas Vater anrufen. Sie werden von einem Pfarrer mitgenommen, der sie sogar in sein Haus einlädt. Gwenda ist nicht mehr zu bremsen. Sie geht an seine Bücher, schneidet aus, fertigt Collagen und klebt sie an die Wand. So löst sie alle Rätsel der Menschheit. Gwenda läuft weg und wird von dem Pfarrer, Theo und Lotte im Auto verfolgt. Es geht zu einer Kirche, über einen Friedhof samt Trauerfeier, über Felder und schließlich in eine Kleingartenkolonie. Gwenda steigt in eine Laube, und die schon etwas ältere Besitzerin beobachtet sie fassungslos. Das Zucken der Blaulichter vor dem Fenster signalisiert das Ende der Odyssee.
Helena Houssay beeindruckt als langsam immer psychotischer werdende Gwenda. Sie präsentiert deren manische Episode mit glühender Überzeugungskraft. Wer je einen dekompensierenden Menschen begleitet hat, wird sich mühelos mit den Freunden Theo und Lotte identifizieren. Von diesem begabten Ensemble werden wir noch sehen und hören.
Ilse Eichenbrenner in Soziale Psychiatrie
Letzte Aktualisierung: 02.06.2024